WEISSER RING Außenstelle Mönchengladbach : „Jeder kann helfen, wenn er Zeuge eines Verbrechens wird – im echten Leben wie digital.“
Anderen Menschen helfen, wenn diese in der Öffentlichkeit Opfer von Gewalt und Kriminalität werden – das ist Zivilcourage. Um die Bedeutung hervorzuheben, macht der WEISSE RING, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer, am 19. September, dem „Tag der Zivilcourage“, auf den Grundsatz „Helfen und Handeln“ aufmerksam. Seit 2015 finden an diesem Tag bundesweit Aktionen statt, die Menschen Mut machen sollen, sich für andere Menschen einzusetzen, wenn sie beispielsweise beleidigt, diskriminiert oder bedroht werden.
„Viele denken bei Zivilcourage gleich daran, sich dazwischenzuwerfen, wenn es eine Schlägerei gibt. Dabei kann Zivilcourage viele Gesichter haben. Wenn beispielsweise jemand in der Öffentlichkeit beleidigt wird, können Menschen auch hier eingreifen und handeln, und damit Betroffenen zeigen, dass sie in dieser Situation nicht allein sind“, sagt Elke Bongartz, Außenstellenleiterin des WEISSEN RINGS in Mönchengladbach. „Wichtig ist dabei immer, sich nie selbst in Gefahr zu bringen. Im Prinzip kann jeder helfen, wenn er Zeuge eines Verbrechens wird – im echten Leben wie digital.“
Denn auch im digitalen Raum ist Gegenrede entscheidend. „Wir dürfen Hass und Hetze nicht das Feld überlassen. Wenn niemand widerspricht, wenn eine Gruppe von Usern menschenverachtende Inhalte postet, fühlt diese sich am Ende noch bestärkt und legitimiert. Das dürfen wir nicht zulassen. Wir müssen uns, auch im digitalen Raum, für unsere Werte und für unsere Demokratie starkmachen“, so Außenstellenleiter Bongartz. Dabei sollte man sich aber nicht auf das Niveau der Hetzer begeben: „Am besten bleibt man sachlich, konstruktiv, freundlich und deeskalierend.“
Diese fünf Regeln der Zivilcourage sollten möglichst immer beachtet werden:
Weitere Informationen zum Thema finden sich auf der Homepage des Vereins im Internet unter https://weisser-ring.de/zivilcourage.
Im Jahr 2024 gab es laut Polizeilicher Kriminalstatistik 1.099.649 Fälle von Straßenkriminalität in Deutschland, darunter 72.610 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung, und 251.502 Beleidigungen. Mit entschlossenem Eingreifen könnten viele solcher Straftaten verhindert werden. „Ich möchte daher allen Bürgerinnen und Bürgern Mut machen, Zivilcourage zu zeigen, und damit anderen zu helfen. Wenn die Menschen aufeinander aufpassen und sich füreinander starkmachen, ist das ein deutliches Zeichen für eine gesunde und starke Gesellschaft“, sagt Außenstellenleiterin Bongartz.